Das ist nun wirklich mal keine große Sache…
Bedeutung von „Pappenstiel“ (1)
Hast Du schon einmal ein Problem im Handumdrehen erledigt oder eine Dir übertragene Aufgabe mit Bravour gelöst, dann winkst Du vielleicht ab und sagst ganz bescheiden »Das war doch ein Pappenstiel!«.
Oder andersherum: Wenn Dich etwas enorme Anstrengung gekostet hat, Du dabei ins Schwitzen kamst und froh warst, eine Aufgabe endlich erledigt zu haben, wirst Du mit Fug und Recht sagen »Das war definitiv kein Pappenstiel«.
Ein „Pappenstiel“ ist also eine Kleinigkeit, etwas das schnell und einfach von der Hand geht und keine Herausforderung (für Dich) darstellt. Eine Spielerei, eine Nichtigkeit, ein Klacks, eine Fingerüberung… schlicht keine große Sache!
Bedeutung von „Pappenstiel“ (2)
Als Schnäppchenjäger freust Du Dich, wenn Du etwas ganz billig kaufen konntest, sozusagen für einen „Pappenstiel“. Ein „Pappenstiel“ ist also eine ziemlich billige Angelegenheit, manchmal leider auch tatsächlich wertlos.
Wortherkunft
In der Bedeutung „Geringfügiges“ ist das Substantiv „Pappenstiel“ ungefähr seit Anfang des 17. Jahrhunderts in Verwendung.
Es stammt von der Pappenblume, eher bekannt als Löwenzahn. Eine mögliche Erklärung ist der nach dem Davonfliegen der Samen übrigbleibende, nackte Fruchtboden am Stiel der Pflanze. Sozusagen als Sinnbild der Wertlosigkeit zu verstehen.
Dieser Interpretation widerspricht allerdings der lateinische Begriff „pappus“, was übertragen „wollige Samenkrone“ bzw. „Federkrone (der Früchte)“ bedeutet – und eben nichts mit einer Glatze zu tun hat. 😉
Worttrennung
- Pap·pen·stiel
Aussprache (nach IPA)
- papənstjl
Beispielsätze
Den riesigen Dachboden zu entrümpeln war für die drei Freunde alles andere als ein Pappenstiel.
Susi freute sich, als sie das antike Silberdöschen auf dem Flohmarkt für einen Pappenstiel kaufen konnte.
Leider bestand die Dose aus Weißblech und war keinen Pappenstiel wert.