Ungeduldige Leser, wenig Platz für Text, spezielle Zielgruppen – das Schreiben von Beiträgen für soziale Medien stellt selbst geübte Texter vor einige Herausforderungen.
Deshalb möchte ich Dir im Folgenden ein paar Anregungen und Tipps an die Hand geben, die Dir (hoffentlich) beim Verfassen von Posts, Tweets und was es sonst noch so alles gibt, ein wenig helfen werden.
Tipp 1: Kurz und knackig in einfacher Sprache
Social Media eignet sich weder zum Schreiben von Romanen noch für sprachliche Extravaganzen. Neben der kurzen Aufmerksamkeitsspanne vieler Leser kommt nämlich die für soziale Medien typische Reizüberflutung dazu.
Deshalb solltest Du in Deinen Beiträgen schnell auf den Punkt kommen und auf jeglichen Füllstoff verzichten. Außerdem ist es sinnvoll – abhängig von der Zielgruppe – in einer möglichst verständlichen Art zu schreiben:
- einfache und logisch aufgbaute, kurze Sätze
- keine komplizierten Satzstrukturen (Schachtelsätze, Sätze mit mehr als zwölf Wörter)
- keine unnötigen Fremdwörter, zusammengesetzte Begriffe und Abkürzungen
- keine Metaphern, Ironie oder Redewendungen (sofern diese nicht eindeutig sind)
- keine gegenderten Begriffe
Die Textlänge eines Beitrags sollte 250 Zeichen nicht überschreiten – mehr wird auf sozialen Netzwerken selten gelesen. Einige soziale Medien begrenzen die maximal zur Verfügung stehende Zeichenzahl pro Posting bereits von sich aus.
Tipp 2: Persönliche Zielgruppenansprache
Bevor Du mit dem Schreiben beginnst, stell Dir Deine Zielgruppe genau vor und überlege, wie Du sie am besten für Dich gewinnen kannst:
Ein lockerer Schreibstil kommt bei jungen Menschen vermutlich gut an. Den typischen Einkäufer im B2B-Segment wirst Du damit aber eher verscheuchen als überzeugen.
Die persönliche Komponente spielt dennoch eine große Rolle. Gib Deinen Lesern das Gefühl, dass sie etwas Besonderes sind und im Mittelpunkt stehen. Das gelingt Dir am besten, indem Du sie aktiv mit einbeziehst und direkt ansprichst.
Schreibe Deinen Beitrag in der Weise, wie Du einem guten Freund schreiben würdest: Sympathisch und auf Augenhöhe, nicht als abstraktes Unternehmen.
Tipp 3: Aufmerksamkeit erzeugen, Interaktionen triggern
Soziale Medien kennen keine Pause. Beinahe minütlich rattern Dutzende neue Beiträge durch die Timeline der Nutzer. Mit anderen Worten: Dein Beitrag muss vom Leser binnen Sekunden wahrgenommen und für interessant befunden werden.
Daher ist es wichtig, gleich im ersten Satz die Neugier der Leser zu wecken:
Nenne einen Grund, warum sich das Weiterlesen lohnt. Du erreichst das, indem Du beispielsweise eine (für das Umfeld) typische Frage stellst oder ein Problem ansprichst – und dann natürlich das passende Produkt bzw. Lösung präsentierst.
Auch die Call-to-Action spielt eine entscheidende Rolle. Schließlich soll es mit dem Lesen und einem eventuellen „Gefällt mir!“ nicht getan sein. Die meisten Postings möchten etwas verkaufen oder zumindest die Kundenbindung durch Teilnahme an Aktivitäten wie Gewinnspielen vertiefen.
Achte darauf, am Ende des Beitrags eine Aufforderung zur Interaktion einzubinden: Nützlich sind Buttons wie „Jetzt kaufen!“ oder „Sofort teilnehmen!“.
Tipp 4: Multimedia und Text harmonisieren
Bilder und Videos sind natürlich in fast allen sozialen Medien die tragenden Elemente schlechthin. Aber die Bildsprache und die im Text transportierte Botschaft müssen zusammenpassen, sonst gefährdest Du den Erfolg Deiner Kampagne.
Das gilt vor allem, wenn das Bild von einem Algorithmus anhand der gesetzten Verlinkung automatisch eingefügt wird. Die meisten Editoren bieten eine Vorschaufunktion, die Du vor dem Posten unbedingt nutzen solltest.
Tipp 5: Gute Rechtschreibung und Grammatik
Nein, das ist kein Scherz!
Auch wenn sich das angesichts der oft schludrig dahingeworfenen Beiträgen vieler Nutzer beißen mag – wer professionell in Social Media unterwegs sein will, sollte auf gute Rechtschreibung achten und grammatikalisch fehlerfrei formulieren.