Wie der Herr, so’s Gescherr

Vererbungslehre mal anders...

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Bestimmt hast Du diese Redewendung auch schon einmal gehört und Dich gewundert, was das Verhalten eines Menschen mit dem Geschirr in seiner Küche zu tun hat.

Richtig, gar und überhaupt nichts. Es ist nämlich alles ganz anders.

Herkunft und Bedeutung von „Wie der Herr, so’s Gescherr“

Der Ursprung dieser Redewendung liegt etwas im Dunkeln.

Es könnte sich dabei um ein Zitat aus dem Roman „Satyricon“ des römischen Autors Titus Petronius handeln (er lebte im 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung):

„Plane qualis dominus, talis et servus.“ – „Wie der Herr, so auch der Sklave.“

Andere Quellen beziehen sich auf das griechische Sprichwort

„Όπως η ερωμένη, όπως η σκύλα.“ – „Wie die Herrin, so die Hündin.“

Im Deutschen landete dann die Bezeichnung „Geschirr“ für das Brustgeschirr, in dem die Hündin oder der Untergebene (zumindest sprichwörtlich) angeschirrt ist.

Vermutlich sollte durch diesen Reim die Redewendung einprägsamer werden (naja…).

Verwendung

Mit „Wie der Herr, so’s Gescherr“ kannst Du zum Ausdruck bringen, dass sich bestimmte negative Eigenschaften von Menschen auf in deren Abhängigkeit lebende Personen übertragen haben (z.B. Eltern-Kinder, Chef-Angestellte, etc.).

Beachte bitte, dass diese Redewendung so gut wie nie mit einer positiven Aussage in Verbindung gebracht wird, sondern immer mit Kritik und meist auch mit einem spöttischen Unterton versehen.

Apropos. Was die Beziehung zwischen Eltern und deren Kindern betrifft, gibt es noch ein anderes Sprichwort, das Du bestimmt kennst: „Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.“. Das kannst Du benutzen, wenn Du neben negativen auch auf positive Eigenschaften und Gewohnheiten anspielen möchtest.

Worttrennung

  • Wie der Herr so’s Ge·scherr

Aussprache (nach IPA)

  •   viː deːɐ̯ ˈhɛʁ zoːs ɡəˈʃɛʁ]

Beispielsätze

Der Vertraute des Bürgermeisters musste sich nun ebenfalls wegen Unterschlagung in Millionenhöhe vor Gericht verantworten. Da bewahrheitet sich das alte Sprichwort „Wie der Herr so’s Gescherr“.


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