„Mittenmang“!? Das klingt nach einem malerischen Dorf irgendwo im Nirgendwo.
Aber das trifft die Sache nicht, denn zum einen handelt es sich dabei um ein Adverb und nicht um ein Substantiv. Zum anderen konnte ich bei meiner (zugegebenermaßen oberflächlichen) Suche im Netz nach einer solchen Ortschaft keine in Deutschland entdecken. Jedenfalls keine mit eigener Postleitzahl.
Und trotzdem stelle ich Dir einmal ganz provokant die Frage: Warst Du schon irgendwo „mittenmang“? Nein!? Doch, bestimmt! Vermutlich weißt Du es bloß nicht mehr… 🙂
Herkunft und Bedeutung von „mittenmang“
Das Adverb „mittenmang“ stammt aus der norddeutschen Umgangssprache und ist vor allem in Berlin sowie dessen Umland verbreitet.
Wenn sich etwas oder jemand mittenmang befindet, dann heißt das, die betreffende Sache oder Person ist irgendwo dazwischen bzw. mittendrin.
Hätte man sich ja schon anhand des Wortbestandteils „mitten…“ denken können.
Bleibt noch zu klären, was es mit diesem ominösen „…mang“ auf sich hat:
Das kommt aus dem Mittelhochdeutschen bzw. Mittelniederdeutschen, was dort soviel wie „Schar“ oder „Haufen“ bedeutet und wiederum vom altsächsischen „gimang“ herleitet.
„gimang“, „mang“ – na, erinnert Dich das auch an das heute bei uns gebräuchliche Verb „(ver-)mengen“? Richtig, dabei handelt es sich um einen entfernten Verwandten.
Worttrennung
- mit·ten·mang
Aussprache (nach IPA)
- ˌmɪtn̩ˈmaŋ
Beispielsätze
Max saß mittenmang auf dem Sofa, zwischen Susi und Tobias.
Mittenmang, tief im Wald, stand die halb verfallene Ruine einer alten Burg.